Der Spurwechselassistent
Der Spurwechselassistent als wichtiges Fahrzeugassistenzsystem
Der Spurwechselassistent ist eines der vielen Fahrzeugassistenzsysteme zur Unterstützung der Fahrer für mehr Sicherheit auf den Strassen. Viele Hersteller bieten optional und in Zukunft für Neuwagen verpflichtend die Assistenten als Ausstattungszubehör an. Verpflichtend sind ab 2022 / 2024 europaweit der intelligente Geschwindigkeitsassistent, der automatische Notbremsassistent, der Notfall-Spurhalteassistent, der Müdigkeitswarner, der Rückfahrassistent und weitere. Die BFU begrüsst die Beschlüsse der EU und fordert dazu die für die Schweiz notwendigen Massnahmen.

Der Totwinkel-Assistent als wertvoller Helfer für die Sicherheit im Strassenverkehr
Fahrerassistenzsysteme greifen in das laufende Fahrverhalten des Fahrzeugführers ein. Das betrifft vor allem die Steuerung, den Antrieb sowie Beschleunigungs- und Bremsvorgänge. Andere Systeme dienen nur der Warnung oder Signalisierung kritischer Situationen. Das sind beispielsweise Parkassistenten, Abstandswarner oder Fahrerassistenzsysteme für Spurwechsel, wobei beim Assistent für Spurwechsel noch zwischen passiven und aktiven Systemen unterschieden wird. Beim passiven System wird der Fahrer nur beim Setzen des Blinkers durch einen Alarmton oder optischen Aufblinken gewarnt. Der aktive Assistent für Spurwechsel greift direkt in das System ein. Er verhindert durch ein leichtes Gegenlenken den Fahrbahnwechsel. Als Urvater des Spurwechselassistenten gilt der Mercedes-Totwinkel-Assistent. Das Fahrassistenzsystem für Fahrspurwechsel des Mercedes war das erste System, das mit Radarwellen von 24 GHz oder 77 GHz Fahrzeuge der Nachbarspur identifizierte. Andere Systeme arbeiten mit Kameras oder Laser. Die Spurwechselfabrikate sind unterschiedlich gearbeitet. Die Warnungen erfolgen mit Licht am Aussenspiegel oder mit akustischem Signal und Lenkeingriffen. Der erste Assistent für den Fahrbahnwechsel wurde vom Automobilhersteller Volvo 2004 in den Volvo S60 unter dem Namen Blind Spot Information System eingebaut. Der Trend geht dahin, dass das Auto immer mehr den Fahrer unterstützt oder selbst steuert. Der Assistent für Fahrbahnwechsel wird offiziell unter verschiedenen Namen geführt:
- Toter-Winkel-Assistent,
- Spurwechselunterstützung,
- Side Assist,
- Blind Spot Information System (BLIS).
- Mazda: Rear Vehicle Monitoring,
- Volvo: BLIS (Blind Spot Information System),
- VW: Side Assist,
- Mercedes-Benz: Aktiver Totwinkel-Assistent / Aktiver Spurwechsel-Assistent,
- Opel: Toter-Winkel-Warnung,
- BMW: Spurwechselwarnung / Spurwechselassistent,
- Ford: Toter-Winkel-Assistent,
- Nissan: Blind Spot Intervention,
- Audi: Side Assist / Active Lane Assist,
- Lexus: Blind Spot Monitoring.
Der Aufbau eines Spurwechselassistenten
Fahrassistenzsysteme benötigen für Eingriff- und Signalfunktionen vier unterschiedliche Umfeldsensoren. Das sind:- Ultraschall-Sensor: Entfernungsmessung,
- Radar: Abstands- und Geschwindigkeitsmessung mit Radiowellen,
- Lidar-Methode: light detection and ranging, optische Abstands- und Geschwindigkeitsmessung mit Lasern,
- Kamera: Umgebungswahrnehmung des Fahrzeugs.
- Steuergeräten,
- Warnleuchten,
- Ein- und Ausschalter.
Die Funktionen eines Spurwechselassistenten
Das System beobachtet durch die Sensoren den Verkehrsfluss vor und hinter dem Fahrzeug. Der Erfassungsbereich schliesst die Fahrbahn bis zu 50 m vor, hinter und 3,5 bis 4 Meter neben dem Auto ein. Durch Fahrerassistenzsysteme für Spurwechsel kann der Kfz-Fahrer den toten Winkel einsehen. Sobald ein Fahrzeug in den toten Winkelbereich einfährt, leuchtet eine LED-Lampe am jeweiligen Aussenspiegel. Die Modelle unterscheiden sich in der Anzahl dieser Lämpchen bzw. am Blinken. Oder es leuchten rote Dreiecke im Spiegel auf. Des Weiteren kann das Fahrassistenzsystem
- das Lenkrad vibrieren lassen,
- Warntöne aussenden,
- das nahende Fahrzeug auf dem Bordcomputer anzeigen.
- Hilfe beim Ausparken,
- Warnung vor dem Aussteigen, wenn im toten Winkel etwas auftaucht,
- das PreCrash-System ähnlich eines Notbremsassistenten.
Die Nachrüstung eines Spurwechselassistenten bei älteren Fahrzeugen
Ein Nachrüsten kann unter Umständen sehr kostspielig sein, besonders dann, wenn notwendige Teile noch nicht verbaut worden sind. Fehlen Mindestausstattungen, müssen diese auch nachgerüstet werden. Das kann beim Auto folgende Teile betreffen:- Radarsensoren,
- evtl. neuer Unterbau des Heckstossdämpfers,
- neue Spiegelgläser rechts und links,
- Multifunktionskamera an der Windschutzscheibe,
- neue WSS, wenn kein Lichtpaket mit Fernlichtassistent vorhanden ist,
- verschiedene Kabelsätze und Steuergeräte,
Die wichtigsten Fragen zum Spurwechselassistent
Wozu benötigt man einen Spurwechselassistenten?
Der Spurwechselassistent unterstützt den Kfz-Fahrer beim Wechseln der Spur mit Radarsystemen. Diese erfassen im Heck hinter dem Wagen und im toten Winkel seitlich herannahende Fahrzeuge und warnen den Fahrer durch Licht, Ton oder Vibrationen und verweigern auch aktiv den Fahrspurwechsel. Dadurch lassen sich Unfälle verhindern.
Wo sitzt der Spurwechselassistent?
Zum Einsatz kommen in der Regel Nahbereichs- und Mittelbereichs-Radarsensoren, die im Heckbereich verdeckt untergebracht sind.
Woraus besteht der Spurwechselassistent?
Der Assistent für Spurwechsel besteht aus einem Master- und einem Slave-Steuergerät. Sie bilden mit den integrierten Radarsensoren eine eigenständige Komponente. Das Steuergerät ist oberhalb des Radarsensors mit einem Kunststoffdeckel versehen.
Wo wird eine Nachrüstung in der Regel durchgeführt?
Der Tote Winkel Assistent gehört zur optionalen Ausstattung eines Wagens. Eine Nachrüstung ist auch bei jüngeren Automodellen möglich. Eine ordnungsgemässe Nachrüstung sollte fachmännisch durch eine Werkstatt erfolgen, damit das System zufriedenstellend funktioniert.
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