Gefäßchirurgie ist der Zweig der Chirurgie, der sich mit chirurgischen Eingriffen befasst, um Krankheiten, die die Blutgefäße des Körpers betreffen, zu beheben oder deren Prognose zu verbessern, wobei Techniken der Reparatur, der Umleitung, des Ersatzes und der Entfernung eingesetzt werden. Die Gefäßchirurgie ist ein Zweig der Chirurgie, der sich mit den Gefäßen des Körpers befasst: Arterien, Venen und das Lymphsystem. Es werden Krankheiten und Verletzungen der Blutgefäße behandelt. Sie arbeitet eng mit der Angiologie und der interventionellen Radiologie zusammen und gewährleistet die Behandlung von Durchblutungsstörungen in den Beinen, den oberen Gliedmaßen, dem Hals und dem Bauchraum.

Wann sehe ich einen Gefäßchirurgen?

Gefäßchirurgie ist sinnvoll für Patienten, bei denen bereits eine Gefäßerkrankung diagnostiziert wurde, deren einzige Lösung eine Operation ist (z.B. Verengungen, Erweiterungen oder Verschlechterungen durch Arteriosklerose, chronische Veneninsuffizienz, Aneurysmen, Fehlbildungen und Diabetes).

Welche Krankheiten werden behandelt und welche Gefäßoperationen werden durchgeführt?

• Aneurysma: eine Krankheit, die durch eine Erweiterung der Arterienwand gekennzeichnet ist und alle Arterien im Körper betreffen kann. Am häufigsten (80% der Fälle) ist die Bauchaorta betroffen. Das Aneurysma neigt dazu, sich auszudehnen, so dass eine genaue Überwachung erforderlich ist. Ein Fortschreiten des Aneurysmas kann zu einer Ruptur des Gefäßes führen, was Blutungen zur Folge hat und eine Gefahr für den Patienten darstellt.

• Carotisstenose: eine Krankheit, die durch eine Verengung (Stenose) der inneren Halsschlagader gekennzeichnet ist, die das Gehirn mit Blut versorgt. Wenn die Stenose schwerwiegend ist, kann sie einen ischämischen Schlaganfall verursachen. Im Bereich der Stenose können kleine Gerinnsel oder Plaquefragmente aufgrund von Turbulenzen im Blutfluss abreißen und die Gefäße, die das Gehirn versorgen, verschließen.

• Chronische periphere obstruktive Arteriopathie: eine Krankheit, die durch die fortschreitende Verengung (Stenose) bis hin zur vollständigen Obstruktion von Arterien gekennzeichnet ist. Sie betrifft hauptsächlich die Arterien der unteren Gliedmaßen. Die mangelnde Blutzufuhr äußert sich in verschiedenen Krankheitsbildern, die von Schwierigkeiten beim Gehen bis hin zum Auftreten von Schmerzen und Geschwüren reichen.

• Dissektion: eine Krankheit, die durch einen Riss in der inneren Schicht (Intima) der Arterie gekennzeichnet ist, wodurch Blut in die Gefäßwand fließt und die Wandschichten zur Trennung zwingt. Dies kann zu einer teilweisen oder vollständigen Unterbrechung der Blutzufuhr zu einem bestimmten Organ oder zu einem Riss des Gefäßes führen. Die häufigste Stelle dieser Pathologie ist die thorakale Aorta.

• Krampfadern: eine Krankheit, die durch die Erweiterung der oberflächlichen Venen gekennzeichnet ist. Sie ist die häufigste Venenerkrankung und betrifft hauptsächlich die unteren Gliedmaßen. Sie kann ein breites Spektrum an Symptomen verursachen, das von unangenehmen Schwellungen der Beine bis hin zu schmerzhaften Geschwüren mit geringer Heilungstendenz reicht.

• Tiefe Venenthrombose: eine Krankheit, die durch die Bildung eines Thrombus (geronnenes Blut) in einer Vene gekennzeichnet ist und vor allem den tiefen Venenkreislauf der unteren Gliedmaßen betrifft. Obwohl einige Fälle symptomlos verlaufen, klagen die Patienten häufig über Schmerzen, Rötungen und Schwellungen im Bein. Die schwerwiegendste Komplikation der tiefen Venenthrombose tritt auf, wenn sich der Thrombus löst und die Lungenvenen verstopft, so dass deren Blutfluss behindert wird (Lungenembolie).

• Lymphödem: eine Krankheit, die durch eine abnorme Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Gewebe gekennzeichnet ist. Die häufigste Stelle sind die unteren Gliedmaßen. Der Patient kann über Schmerzen und Schwellungen klagen. Sie ist hauptsächlich auf das Fehlen oder die Zerstörung von Lymphgefäßen zurückzuführen.
  

  Invasive Behandlungen

  Das Aneurysma wird behandelt durch:

  • Das chirurgische Verfahren des offenen Aortenersatzes, das darauf abzielt, das Aneurysma aus dem Blutkreislauf auszuschließen und die Blutbahn mit Hilfe einer synthetischen Gefäßprothese wiederherzustellen. Durch eine Öffnung der Bauchhöhle klemmt der Chirurg die Aorta mit einer Zange ab, öffnet das Aneurysma und ersetzt es durch eine Gefäßprothese.

  • Endovaskuläre Therapie: Es ist möglich, das Aneurysma aus dem Blutkreislauf auszuschließen, indem eine Endoprothese, die aus einem röhrenförmigen Metallgeflecht (Stent) besteht, das mit einer dünnen Gewebeschicht überzogen ist, durch die Arterien der Leistengegend eingeführt wird. Die zu einem Katheter gefaltete Endoprothese wird in eine gesunde Aorta freigesetzt, wo sie sich aufgrund ihrer Expansionskraft verankern kann. Das Blut fließt in die Endoprothese und verringert so den Druck auf die Arterienwand, die dadurch nicht mehr reißen kann.

  
  Die Stenose der Halsschlagader kann behandelt werden durch:

  • Thromboendarterektomie der Halsschlagader (TEA): ein chirurgischer Eingriff, der darauf abzielt, die atherosklerotische Plaque, die die Halsschlagader verengt, physisch zu entfernen.

  • Percutane Transluminale Angioplastie (PTA) und Stenting: ohne eigentliche Operation wird die verengte Arterie mit u