Caritas Ticino ist eine Vereinigung, die sich an den Grundsätzen der Soziallehre der katholischen Kirche orientiert und deren Auftrag es ist, das Thema Armut in seinen historischen Formen mit den jeweils am besten geeigneten Mitteln anzugehen. Ihr grundlegendes Ziel ist die Förderung einer solidarischen Gesellschaft, in der Einzelpersonen, Familien und Gemeinschaften Akteure dieses Prozesses sein können. Dieses Ziel wurde als Antwort auf neue Bedürfnisse formuliert und manifestiert sich in konkreten Dienstleistungen, Projekten und Informationen. Caritas Ticino wurde 1942 als eigenständige Einrichtung der Diözese gegründet und ist im Laufe dieser 70 Jahre gewachsen. Sie hat eigene Strategien in Bezug auf das Gebiet, die strukturellen Veränderungen der Gesellschaft, aber vor allem in Bezug auf die Vision entwickelt, die sich aus der satzungsmäßigen Philosophie ergibt, die eine Einhaltung des kirchlichen Lehramtes, und deren Umsetzungin der Ausübung der Seelsorge der Nächstenliebe, die den Bedürfnissen der Diözese entspricht, sowie im evangelischen Dienst an den „Letzten” in Gehorsam gegenüber den Anweisungen des Bischofs. (siehe: Ein wenig Geschichte) Auf diesen Seiten möchten wir Ihnen nicht nur erklären, was Caritas Ticino ist, sondern auch die Aktivitäten und Dienste vorstellen, mit denen Caritas Ticino heute auf die neuen Formen der Armut reagiert, immer getreu ihrem Auftrag und im Bewusstsein, dass „der Mensch größer ist als seine Not”, wie uns Bischof Eugenio vor zehn Jahren anlässlich des 50-jährigen Bestehens von Caritas Ticino in Erinnerung gerufen hat.„Unabhängig von der Art und dem Bereich ihrer sozialen Interventionen ist die Caritas mit immer größerer Dringlichkeit aufgerufen, in der Gesellschaft zwei spezifische Werte des Christentums zum Ausdruck zu bringen, deren soziale Bedeutung nicht mit rein rationalen Kriterien gemessen werden kann. Der erste ist die Unentgeltlichkeit gegenüber Menschen in Not, denn auch die Erlösung, die uns Christus geschenkt hat, war unentgeltlich. Der zweite ist der Überschuss, denn die Liebe Christi zu uns ist überschüssig. Die Nächstenliebe misst sich nicht am Bedürfnis des anderen, sondern am Reichtum der Liebe Gottes. Es ist in der Tat einschränkend, den Menschen nur anhand seiner Bedürfnisse zu betrachten und zu bewerten, denn der Mensch ist mehr als seine Bedürfnisse.“(siehe: Eugenio Corecco in „Diocesi di Lugano e Carità: dalla storia uno sguardo al futuro” [Diözese Lugano und Nächstenliebe: ein Blick in die Zukunft aus der Geschichte], S. 206) Insbesondere (aus den Statuten, Art. 3)
verpflichtet sich Caritas Ticino:
1. die Öffentlichkeit zu informieren und zu sensibilisieren, indem sie mit allen Mitteln der sozialen Kommunikation die evangelischen Grundlagen der Diakonie, der Nächstenliebe und der sozialen Dimension des Glaubens darstellt. 2. in Zusammenarbeit mit verschiedenen Einrichtungen und Organisationen Studien und Forschungen über die verschiedenen Formen von Armut, Ausgrenzung und Not durchzuführen. 3. Einen vielseitigen Sozialdienst einzurichten und zu verwalten, um in Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Hilfsorganisationen, insbesondere mit katholischen Einrichtungen, die moralische und materielle Unterstützung der Bedürftigen im Tessin und auch anderswo ohne Unterschied in jeder erforderlichen Form und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten sicherzustellen. 4. An der Koordinierung christlich inspirierter Hilfsinitiativen und -werke unter der Verantwortung der Diözese mitzuwirken. 5. Förderung der sozialen Freiwilligenarbeit, der beruflichen, moralischen und spirituellen Ausbildung von Sozialarbeitern und christlich inspirierten Mitarbeitern, die im Sozialdienst und in der Seelsorge tätig sind. 6. Beitrag in unterschiedlicher Form zu Aktionen, Initiativen und Projekten zugunsten der armen Bevölkerung in Entwicklungsländern. 7. Schaffung und Verwaltung aller Arten von Aktivitäten und Strukturen, die die Verwirklichung der Ziele der Caritas Ticino erleichtern.