Praxis Geburt und FamilieIn der von Dr. med. Werner Stadlmayr (FMH Gynäkologie und Geburtshilfe, sowie FA interdisziplinärer Schwerpunkt in psychosozialer & psychosomatischer Medizin) geleiteten Praxis werden Ihnen die unten stehenden Angebote gemacht. Unsere Philosophie Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett sind oft eine Zeit gelingender und beglückender Erfahrungen in der Entwicklung einer Frau, ihrer Partnerschaft und ihrer Familie. Wir möchten Sie in dieser Erfahrung von ‹Guter-Hoffnung-Sein› bestärken: Sie sollen diese positive Entwicklung selbstbestimmt erleben können. Dabei ist IHRE ‹Natur› unser Leitfaden. Wir wollen Ihnen Rahmenbedingungen geben, die Ihnen die intensive Auseinandersetzung mit Ihren inneren und äusseren Prozesse ermöglichen sollen. IHRE NATUR ALS LEITFADEN GUTER-HOFFNUNG-SEIN in HALTGEBENDER UMWELT Die Entwicklung in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett ist umwälzend und stellt für die Frau eine nicht zu unterschätzende Herausforderung auf verschiedenen Ebenen dar; dazu gehören intensive körperliche Prozesse mit deren Auswirkung auf das Erleben des eigenen Körpers, sowie die Integration des Kindes vor und nach der Geburt mit den verschiedenen Bindungs- und Loslass-Prozessen. Unsere Basis Wir orientieren uns (I) an tiefenpsychologischen sowie bindungs-theoretischen Vorstellungen von werdender Mutterschaft und Vaterschaft; des weiteren integrieren wir (II) das Wissen über Beziehungsprozesse zwischen der (werdenden) Mutter und ihrem Kind (Dyade) sowie im (werdenden) Dreieck zwischen Vater, Mutter und Kind (Triade); dazu kommt (III) der Einbezug körpernaher Erlebensprozesse, wie sie aus der körperorientierten Psychotherapie (z.B. nach G. Downing) bekannt sind. Darüber hinaus beziehen wir uns (IV) auf das Modell Lebender Systeme (inklusive ihrer Systemebenen und deren Kommunikation untereinander), wie es in der Theorie der Humanmedizin ( Th. v. Uexküll , W. Wesiack) dargelegt wird; eng damit verbunden ist die Vorstellung von der Bedeutung einer Hilfreichen Umwelt . Ausserdem nutzen wir (V) die Erkenntnisse, die die Evidenz-Basierte Medizin (auf die sich die Medizin der modernen Zeit beruft) auf der Basis des naturwissenschaftlich-objektivistischen Ansatzes gewonnen hat. Während das Modell von den Lebenden Systemen den Menschen als ein mit sich selbst und seiner Umwelt kommunizierendes Wesen sieht, in das man sich – im Sinne eines ‹Beziehungspartners› – ‹kommunikativ› einfühlen kann, versteht das Modell der Evidenz-Basierten Medizin den Menschen als ein System, in das man – aus der Position eines ‹Beobachters› – auf der Basis physikalischer und chemischer Modelle ‹eingreifen› kann. Unsere Haltung Wir bringen beide Herangehensweisen, d.h. die kommunikations- basierte und die eingriffs- orientierte, zur Anwendung, um der «Natur» der Frau in der ihr EIGENEN, d.h. individuellen Entwicklung in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett Platz zu geben und sie zu unterstützen. «Natur» meint dabei die Vorstellung, dass Lebende – biologisch-körperliche & psycho-soziale – Systeme ANREGBAR sind, und dass die «Natur» der Schwangeren / Gebärenden / Wöchnerin dazu führt, dass sich ihre Prozesse SELBST-ORGANISIEREN. In diesem Sinne unterstützen wir mit Ihnen Ihre selbst-organisatorischen Gesundheits- und Heilungsprozesse in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett; hierauf aufbauend gehen wir Mut-machend auf Ihre Sorgen und Ängste ein. Wo die Prozesse der Anregbarkeit und der Selbst-Organisation bedroht sind, bringen wir intensiv KOMMUNIKATIVE ANGEBOTE und, wo nicht ausreichend, EINGRIFFE (wie z.B. Kaiserschnitt oder Periduralanästhesie) zur Anwendung. Aus dieser Perspektive sind für uns Eingriffe also eher «zweite oder letzte Lösungen», im Gegensatz zu Haltungen, die den Natur-nahen, Selbst-organisatorischen Prozessen keine, oder keine wichtige, Bedeutung einräumen und die demzufolge Eingriffe gerne auch als «erste Lösungen» anwenden. Wir wollen Chancen, aber auch Risiken, der «Natur» für die körperliche und seelische Gesundheit von Mutter und Kind sorgfältig gegeneinander abwägen; wir berücksichtigen dabei auch die individuelle Lebens-geschichte und die aktuellen Lebensumstände einer Frau und unterstützen sie auch dabei, wenn sich nach sorgfältiger Abwägung die Entscheidung als sinnvoll oder nötig heraus schält, die körperlichen und psychischen Prozesse einer vaginalen Geburt durch einen Kaiserschnitt zu vermeiden. Unser Anspruch Wir möchten Ihnen Mut machen, Ihre eigenen Prozesse WAHRZUNEHMEN und zu REFLEKTIEREN, also darüber «nach-zu-spüren» und «nach-zu-denken», und diese in die geburtshilfliche Betreuungssituation einzubringen; wo nötig und gewünscht, bieten wir Ihnen dafür auch eine Sprechstunde für therapeutische Gespräche an. Wir haben den Anspruch an uns selbst, unsere eigenen Handlungsweisen, unsere Kommunikations-basierten und unsere Eingriffs-orientierten, immer wieder zu reflektieren. Wir versuchen idealerweise, jede Frau und jedes Paar immer wieder neu als EINZIGARTIG, also als «individuell», zu erfassen und die Betreuung entsprechend zu gestalten. REFLEKTIEREN & WAHRNEHMEN Vorstellungen von (werdender) Mutterschaft/Vaterschaft und Elternschaft sowie Erwartungen an Geburt und Wochenbett sollen in der ÜBLICHEN geburtshilflichen Konsultation, wo die biologischen Prozesse den Ausgangspunkt bilden, Platz finden; Warnzeichen oder Fehlentwicklungen, wie z.B. Schmerzen, Gewichtsveränderungen, Blutdruckschwankungen, Infekte, u.v.m., versuchen wir auf der Basis der obigen Gedanken und Modelle ganzheitlich zu verstehen. Wir streben also an, unsere Betreuung immer im Spannungsfeld zwischen «Biologischem & Psychosozialem» sowie zwischen «Kommunikation & Eingriff» zu REFLEKTIEREN. INDIVIDUALITÄT – FRAU, PARTNERSCHAFT & FAMILIE Unser Engagement für die Frau und ihre Familie umfasst dabei nach Schwangerschaft und Geburt auch die mehrmonatige Wochenbettszeit mit all den möglichen Fragen, Problemen und Krisen, die diese Zeit aufwerfen kann. Dazu gehören z.B. die Bewältigung der Geburtserfahrung und der Schwangerschaftsprozesse, die Integration von Mutter-Sein und der Mutter-Kind-Beziehung, die Erfahrung des Stillens im Kontext von Körpererleben, Autonomie und Bindung, allgemeine Fragen des Frau-Seins (Beruf, Familie, Körper, Erschöpfung), sowie viele Fragen rund um Familienentwicklung, Partnerschaft und Sexualität, u.v.a.. WOCHENBETT, GEBURTSERLEBEN, MUTTERSCHAFT, KÖRPERERLEBEN Es liegt im Wesen der Prozesse um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, dass sie Frau-zentriert sind, v.a. durch die unmittelbar körperliche Betroffenheit der Frau; jedoch erscheint es heute klar, dass auch der Mann in seiner werdenden Vaterschaft, seiner Betroffenheit um das Wohlergehen seiner Partnerin sowie seinem eigenen Selbstverständnis als Mann von grossen inneren und äusseren Umwälzungen betroffen ist. Es ist unser Anspruch, auch diesen Prozessen die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken, damit sich beide Partner gegenseitig «hilfreiche Umwelt» sein können. Unsere Geburtshilfe Ambulante Betreuung im Rahmen der Vorsorge in Schwangerschaft und Wochenbett. Belegärztliche Betreuung bei der Geburt an der Hirslanden Klinik Aarau (siehe dortige Rahmenbedingungen). Ergänzende psychosoziale Angebote rund um die Themen Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, wie z.B. bei Angst vor einer vaginalen Geburt, bei der Verarbeitung einer traumatischen Geburt, oder bei Erschöpfung und Depressivität vor und/ oder nach der Geburt, u.v.m.. Alle Angebote ergänzen sich in einer GEBURTSHILFLICHEN & PSYCHOSOMATISCHEN SPRECHSTUNDE Sie können sich gerne an uns wenden, OHNE dass Sie Ihre Frauenärztin / Frauenarzt wechseln müssen; wir beraten Sie gerne auch im Sinne einer «Zweiten Meinung» oder betreuen Sie auch ausschliesslich belegärztlich unter der Geburt. Unsere Angebote können sich sinnvoll mit einer eventuell schon laufenden Psychotherapie oder psychiatrischen Behandlung ergänzen. Generell bevorzugen wir die offene Kommunikation mit Ihnen und zwischen allen beteiligten, geburtshilflich und psychotherapeutisch / psychiatrisch Betreuenden. Falls Sie unsicher sind, hilft vielleicht ein kurzes Telefonat?