So gelingt es ohne Fehler!
Linoleum verlegen – der umweltfreundliche Boden
Es war schon fast völlig in Vergessenheit geraten: Das Linoleum. Einige werden sich vielleicht noch daran erinnern. In der Mitte des 20. Jahrhunderts war es allgegenwärtig, sah immer ein bisschen trüb aus, während es einen Geruch nach Bohnerwachs verströmte. Es fand sich aus gutem Grund vorrangig in öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Krankenhäusern, denn Linoleum ist damals wie heute strapazierfähig und erfüllt höchste Ansprüche an die hygienischen Eigenschaften eines Fussbodens.

Linoleumböden liegen wieder voll im Trend
Die ursprüngliche Beliebtheit des Linoleums verging schnell, als Vinyl-Fussbodenbeläge – mit glatter Oberfläche oder als Teppich – den Markt eroberten. Diese Fussbodenbeläge waren anspruchsloser in der Pflege, preiswerter und in allen denkbaren Farben und Mustern erhältlich. Einige Jahrzehnte später weiss man nun, dass PVC belastend für die Umwelt sein kann und dass die darin enthaltenen Weichmacher Gesundheitsprobleme verursachen.
Gleichzeitig entwickelte sich das Linoleum nahezu unbemerkt weiter, denn in speziellen Anwendungsfällen, beispielsweise bei der Ausstattung von Sporthallen, war es nie ganz verschwunden. Die Weiterentwicklung betrifft hauptsächlich die Farbgebung. Linoleumböden können heute in klaren und hellen Farben hergestellt werden, die nichts mehr mit der typischen Patina des früheren Linoleums gemeinsam haben. Erhalten geblieben ist die typische Marmorierung, die auf den Inhaltsstoffen und dem Herstellungsverfahren beruht.
Linoleumherstellung kommt ohne Schadstoffe aus
Das Linoleum verdankt seinen Namen seinem wichtigsten Bestandteil: Dem Leinöl. Bei der Herstellung wird das Leinöl mit Harz vermengt und solange erhitzt, bis eine puddingähnliche Masse entstanden ist. Die Zugabe von Korkmehl, Kalk sowie Farb- und Zusatzstoffen in pulverisierter Form erhöht die Standfestigkeit der Masse, bis sie zu dünnen Bahnen gewalzt werden kann. Dann folgen weitere Trocknungs- und Walzvorgänge. Zuletzt werden mehrere dünne Bahnen übereinander gewalzt, um eine dickere Schicht herzustellen. Dabei werden die Bahnen versetzt aufeinander angeordnet. So entsteht das charakteristische Marmormuster. Im Grunde kann man sich das wie die Herstellung von Blätterteig vorstellen.
Der letzte Walzvorgang im Herstellungsprozess dient dazu, die Tragschicht aus einem Jutenetz auf die Bahnen zu walzen. Die fertigen Bahnen werden noch zum Trocknen und Reifen im Werk aufgehängt, bevor sie aufgerollt in den Verkauf kommen. Man spricht im Zusammenhang mit Linoleum von Reifung, weil es tatsächlich ständig einem Reifungsprozess unterliegt, nämlich der Oxidation des enthaltenen Leinöls.
Die so gefertigten Linoleumbahnen werden in diesem Zustand verlegt, wenn sie vor Ort eine abschliessende Oberflächenbehandlung erhalten sollen. Fussböden in Turnhallen erhalten beispielsweise eine rutschhemmende Beschichtung. Andere Linoleumsorten werden ab Werk mit einer versiegelten Oberfläche geliefert. Recht neu ist das Verfahren, Linoleum auf Trägerplatten zu ziehen, auf denen es wie Laminat verwendet und verlegt wird. Dieses sogenannte Klick-Linoleum hat wie Laminat den Vorteil, dass die Verlegung einfach und schnell geht, weil mit handlichen Einzelteilen gearbeitet wird und keine Trocknungszeiten anfallen.
Wer sich überlegt, Linoleum verlegen zu lassen, wird Linoleum mit anderem Bodenbelag wie Parkett, Teppich oder Laminat vergleichen und sollte sich dazu den Rat eines erfahrenen Bodenlegers einholen. Die persönlichen Präferenzen schränken die Auswahl etwas ein. Legt der Kunde beispielsweise Wert auf ein Naturprodukt, scheiden Teppich aus Kunststoff, PVC und auch Laminat aus. Übrig bleibt als Alternative Parkett, das ebenfalls ohne Kunststoffe auskommt. Ein Boden aus Parkett unterscheidet sich optisch und technisch so deutlich von einem Linoleumboden, dass hier eine Entscheidung nicht schwierig sein dürfte. Wer einen Teppich verlegen will, wird sich vermutlich mit gar keinem glatten Bodenbelag anfreunden können und weder PVC oder Laminat noch Linoleum verlegen lassen.
Linoleum verlegen lassen von einem professionellen Bodenleger:
Linoleum verlegen kann nur jemand, der es richtig gelernt und auch schon Erfahrung damit hat. Die Anforderungen sind recht speziell und nicht mit dem Verlegen von anderem Bodenbelag zu vergleichen. Der Untergrund muss absolut eben und trocken sein, ein Profi bereitet ihn ggf. entsprechend vor. Das Material sollte mindestens einen, besser zwei Tage vor dem Verlegen auf der Baustelle sein, um sich bei korrekter Raumtemperatur akklimatisieren zu können. Dazu werden die Linoleumrollen aufrechtstehend gelagert.
Das Verlegen beginnt mit dem Ausrollen der Bahnen auf dem Boden. Dann schneidet der Bodenleger die Bahnen mit einem Messer mit Hakenklinge zu, nachdem er die Konturen der Wände mit einer Wandschmiege exakt übertragen hat. Bevor er Bahn für Bahn einzeln verklebt, reinigt der Bodenleger den Untergrund noch einmal. Nachdem das Linoleum vollflächig verklebt ist, wird es mit einer sehr schweren Walze angedrückt. Danach fräst der Bodenleger die Stosskanten zwischen den Bahnen aus, um dort den Schmelzdraht einzubringen, der die Bahnen miteinander verschweisst. Überstehender Schweissdraht wird nach dem Abkühlen mit einem speziellen Messer entfernt.
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