Die Elektrolyse AG wurde am 12. April 1965 mit Sitz in Luzern gegrĂŒndet. Wir befassen uns seither mit der galvanotechnisch selektiven Beschichtung von MetalloberflĂ€chen. Im laufe der Jahre wuchsen Kundenkreis und deren AnsprĂŒche stetig an, was ein groĂes und anspruchsvolles Fertigungsspektrum zur Folge hatte. Aus PlatzgrĂŒnden wurde der Firmensitz 1974 nach Root verlegt. 1978 folgte der Neubau einer Produktionshalle, 1996 der Neubau einer Halle fĂŒr die Rohrgalvanik. Seit Januar 1997 sind wir nach ISO-9001:2015 zertifiziert. 2001 erfolgte der Bau einer Handgalvanik in Root. Im Februar 2008 wurde der Firmensitz erneut aus PlatzgrĂŒnden verlegt, die Belegschaft durfte in Sins neue und moderne RĂ€umlichkeiten beziehen. Die Elektrolyse AG beschĂ€ftigt derzeit 50 Mitarbeiter. Leistungen Galvanische Beschichtungen haben zum Ziel, gewĂŒnschte OberflĂ€cheneigenschaften zu erzeugen. Sie können gezielt die Optik, den Korrosionsschutz, HĂ€rte, LeitfĂ€higkeit, Kontaktierung, VerschleiĂschutz, Katalyse und die Lötbarkeit beeinflussen. Wir haben uns auf Beschichtung von Aluminium, Kupfer, Buntmetalle, Edelstahl und Gusseisen spezialisiert wobei es sich hierbei ĂŒberwiegend um komplexe, selektive Beschichtungen handelt. Zu unseren Beschichtungsverfahren zĂ€hlen: â Tampon Verfahren â Rohrfertigung â Gestellanlage â Handgalvanik â Vorortveredelung Um einen kompletten Service zu bieten werden die folgenden zusĂ€tzliche Leistungen angeboten: â Sandstrahlen â Schleifen â Verpacken, Transport, Logistik â umfangreiche und kompetente Beratung Galvanotechnik Unter Galvanotechnik versteht man die elektrochemische Abscheidung von metallischen NiederschlĂ€gen (ĂberzĂŒgen) auf GegenstĂ€nden. Die Abscheidung von Metallen in der Galvanotechnik beruht auf einem Elektrolyten, durch welchen Strom geleitet wird. Der Elektrolyt (eine stromleitende FlĂŒssigkeit) besteht u.a. aus Metallsalzen des abzuscheidenden Metalls (z. B. Nickel, Kupfer, oder Zink). Im Elektrolyten liegen die Metalle, wenn sie nicht komplexiert sind, als positiv geladenes Ion vor (z. B. Ni2+, Cu2+ oder Zn2+). Das Material, welches beschichtet werden soll, wird kathodisch geschaltet (Minuspol) und nennt man deshalb auch Kathode. Um einen geschlossenen Stromkreis zu erzeugen, braucht es den Gegenpol (Pluspol) welcher Anode genannt wird. Sobald der Strom angelegt wird beginnen die Ionen zum entgegengesetzten Pol zu wandern. Die positiven Metallionen (Kationen) wandern zur negativen Kathode (WerkstĂŒck) und werden durch die Aufnahme von Elektronen zum Metall reduziert. Je lĂ€nger dieser Vorgang dauert und je höher der elektrische Strom ist, desto stĂ€rker wird die Schichtdicke. GrundsĂ€tzliche Unterscheidung zwischen dekorativer und funktioneller Schicht. Im Detail kann eine galvanisch erzeugte Schicht eine oder mehrere der folgenden Funktionen erfĂŒllen: â Optik â Korrosionsschutz â Verbesserung der LeitfĂ€higkeit â Verbesserung der Kontaktierung â Haftgrund fĂŒr weitere Schichten â VerschleiĂschutz â Katalyse â Herstellung von Mikro oder Makrostrukturen â Verbesserung der Lötbarkeit Die Anwendungsgebiete fĂŒr galvanische Schichten sind unglaublich vielfĂ€ltig, weshalb die Galvanotechnik im Alltag allgegenwĂ€rtig und nicht mehr wegzudenken ist. Anwendungsgebiete sind u. a.: â Bauteile fĂŒr die Luft- und Raumfahrt â Uhren, Schmuck, Gebrauchs- und DekorationsgegenstĂ€nde â Elektronische Schaltungen â SanitĂ€rarmaturen â Zerspanungs-, Schneid- und Umformtechnik â Fassadenelemente â Konstruktionselemente â Korrosionsschutz (Schrauben, Rohre, NĂ€gel, Verbindungselemente u. v. m.) â CDs / DVDs (Stamper, Vorlagen fĂŒr die Pressung) Das Tamponverfahren Mit dem Tampon-Galvanisierungsverfahren System Elektrolyse kann ohne Bad auf fast allen leitenden Teilen partiell Metall elektrolytisch aufgetragen werden. Bei dieser Anwendungstechnik werden folgende Einrichtungen benötigt: Gleichrichter, Anodenhalter, Graphitanoden mit saugfĂ€higen Tampons, Elektrolyte. Das WerkstĂŒck, auf das Metall aufgetragen werden soll, wird mit dem Minus-Pol vom Gleichrichter verbunden. Der Plus-Pol wird vom Gleichrichter zum Anodenhalter und somit zur Anode verbunden. Die Anode mit dem saugfĂ€higen Tampon wird im entsprechenden Elektrolyt getaucht. Der metallische Niederschlag entsteht durch Bewegen der Anode auf der Kathode (WerkstĂŒck) unter Einwirkung von Gleichstrom. Der Aufbau und die Zusammensetzung der Elektrolyte erlauben Abscheidungsgeschwindigkeiten, die 5-10 Mal schneller sind, als in einem konventionellen Bad. (Gerechnet pro OberflĂ€che der Anode). Aufgrund der Abscheidungstechnik haben die mittels Tampon erzeugten metallischen NiederschlĂ€ge besondere physikalische Eigenschaften: â gute Haftfestigkeit keine oder nur geringe Porenbildung â keine oder nur sehr geringe Wasserstoffsprödigkeit â kontrollierte HĂ€rte und geringer Verlust der Dauerfestigkeit (bei Reibungslegierungen) Es können kleine FlĂ€chen von 1 cm2 bis 1 m2 und mehr beschichtet werden. Ca. 20 Reinmetalle und diverse binĂ€re und ternĂ€re Legierungen können abgeschieden werden. Legierungen werden erzielt durch mischen von bestimmten Elektrolyten. (Legierungen werden bei der Veredelung von SF 6 Teilen vorerst nicht eingesetzt). Die Schichtdicke kann von 1”m bis mehrere Zehntel Millimeter variiert werden. Die Schichtdicke kann hierbei sehr genau gesteuert werden. Mittels der Nass-Schlemm-Strahlanlage können schwierig zu galvanisierende Metalle, mechanisch vorbehandelt werden. Dadurch können metallische Schichten auf schwierige Werkstoffe aufgebracht werden, wie z.B. siliciumhaltige Aluminium-Legierungen, Titan, Zirkon, Edelstahl. Hierbei wird die Dichte, teils dicke Oxydschicht mechanisch abgetragen. Vorbehandlung von Metallen (allgemeine Hinweise) Um eine OberflĂ€che haftfest zu galvanisieren muss diese ausreichend vorbehandelt werden. Die OberflĂ€che muss frei sein von Fetten, Ălen, Oxyden und anderen Trennmitteln. Dies geschieht chemisch, elektrochemisch oder mechanisch, etwa durch das Nass-Schlemm-Strahl-Verfahren. Da jede Legierung, besonders Sonderlegierungen, anders auf die Vorbehandlung reagiert, mĂŒssen die Prozesse auf das jeweilige Grundmaterial abgestimmt werden, um eine gute Basis fĂŒr die Beschichtung zu schaffen. Störungen der OberflĂ€che, wie beispielsweise Poren, wirken sich ebenfalls negativ auf die Beschichtung aus. Weitere einflussreiche Faktoren sind die Kristallisation, so genannte âAusscheidungenâ, eine Beilby-Schicht und alle Arten von Verschmierungen und Verunreinigungen auf und innerhalb der OberflĂ€che. Diese können den Aufwand fĂŒr die Vorbehandlung weiter erhöhen. Probleme, welcher der Vorbehandlung zugeschrieben werden, treten oft in Verbindung mit ProzessĂ€nderungen und Prozessschwankungen auf, welche vor der Galvanik stattfinden und die QualitĂ€t der OberflĂ€che beeinflussen. Allgemeine Beispiele hierfĂŒr sind: â Ănderung der mechanischen OberflĂ€chenbearbeitung (Beispiel: Wechsel von Drehen auf FrĂ€sen) â Verwendung von anderen Ălen â Schwankungen in thermischen Behandlungsprozessen â Unterschiedliche DrĂŒcke beim Pressen â Unterschiedliche BĂŒrsten, BĂŒrstqualitĂ€ten und DrĂŒcke beim BĂŒrstprozess